Die Absprungrate, auch bekannt als Bounce Rate, ist in Google Analytics ein Maß dafür, wie viele Nutzer*innen Deine Webseite besuchen und dann ohne Interaktion mit anderen Seiten verlassen. Genau genommen gibt die Absprungrate den prozentualen Anteil der Sitzungen an, bei denen Besucher*innen lediglich eine Seite besuchen und danach die Webseite verlassen. Wenn zum Beispiel die Absprungrate bei 60 % liegt, bedeutet dies, dass in 60 % aller Sitzungen lediglich eine Seite aufgerufen und dann die Webseite wieder verlassen wurde.
Da diese Besuche nur eine einzige Seite umfassen, gibt es keine weiteren Treffer, die für die Berechnung der Sitzungsdauer in Google Analytics verwendet werden können. Deshalb haben Besuche, die zu einem Absprung führen, eine Sitzungsdauer von 0 Sekunden.
Ist eine hohe Absprungrate schlecht?
Die Beurteilung der Absprungrate hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Inhalt und Ziel der Website. Im Allgemeinen gilt jedoch als Faustregel für kommerzielle Angebote, dass die Absprungrate nicht unter 50 % liegen sollte.
Seiten von bekannten Marken und Institutionen haben typischerweise eine geringere Absprungrate als andere Websites, da Nutzer*innen diese Seiten oftmals gezielt besuchen. Bei Google-Ad-Zielseiten ist die Absprungrate jedoch oft höher als bei anderen Seiten, da Nutzer schnell entscheiden, ob die Werbung für sie relevant sind oder nicht.
Ob eine hohe Absprungrate auf Deiner Webseite ein Problem darstellt, hängt von vielen Faktoren ab. Wenn Deine Nutzer*innen beispielsweise nach einer bestimmten Information suchen und diese direkt auf der aufgerufenen Seite finden, muss eine hohe Absprungrate nicht zwangsläufig auf eine schlechte Seitenqualität hindeuten. Ein Beispiel hierfür sind Suchanfragen nach den Kontaktdaten von Unternehmen, die Nutzer*innen direkt zum Anrufen oder zum Besuch der Filiale führen.
In vielen anderen Fällen ist es jedoch das Ziel des Website-Betreibers, die Nutzer*innen so lange wie möglich auf der Website zu halten. In diesem Zusammenhang wird eine hohe Absprungrate als negativ bewertet, da sie darauf hinweisen kann, dass die Nutzer nicht genug interessante Inhalte oder Möglichkeiten zu Interaktionen auf der Website finden.
Die Bedeutung einer kurzen Sitzungsdauer hängt stark von dem Kontext ab. Während bei reinen Informationsseiten eine kurze Verweildauer nicht unbedingt negativ zu bewerten ist, sind auf Landing Pages längere Verweilzeiten oft erwünscht. Schließlich sollen Nutzer*innen durch das Lesen der Seite zum Kauf eines Produktes oder zur Inanspruchnahme einer Dienstleistung bewegt werden.
Gründe für eine hohe Absprungrate
Wie bereits geschrieben gibt es viele unterschiedliche Faktoren, die Einfluss auf die Absprungrate haben. Welche genau für dazu gehören, findest Du hier:
- mangelhaftes Layout oder Design der Website
- Eine ungünstige UX, Navigation oder Struktur der Seite
- Unpassende Trafficquellen oder nicht relevante Besucher
- Fehlende klare Handlungsaufforderungen
- Ungeeignete Zielseite und deren Inhalt
- Probleme beim Zugriff über mobile Geräte
- Lange Ladezeiten
- Störende Werbung, die ablenkt
Wie verbesserst Du Deine Absprungrate?
Damit Du Deine Absprungrate verbessern kannst, ist es wichtig, zu Beginn sicherzustellen, dass das Tracking der Analyse-Software korrekt eingebunden ist, um genaue Zahlen liefern zu können.
- Vergleiche die Seiten untereinander und wähle diejenigen mit einer hohen Absprungrate aus
- prüfe dann den eingehenden Traffic-Kanal und segmentiere diesen in Refferer (Verlinkungen), SEO (organisch) und Anzeigen (Ads)
- Überprüfe die relevanten Keywords für den eingehenden Traffic oder die verlinkte Website
- Stelle sicher, dass die Anzeige passend gestaltet sind und auf die entsprechende Zielseite verlinkt.
- Platziere eine klare Handlungsaufforderung (Call-To-Action) auf Deiner Seite, um Nutzer*innen dazu zu ermutigen, weiter auf Deiner Webseite zu stöbern oder eine Anfrage zu stellen
Generell bietet die oben beschrieben Vorgehensweise eine Möglichkeit, um Deine Absprungrate zu optimieren. Hierbei bilden technische Aspekte wie die Ladezeit sowie optische Faktoren wie Design, Usability und die Nutzererfahrung die Grundlage für eine erfolgreiche Optimierung.